Was ist Triggerpunkttherapie?
Triggerpunkte sind lokale, druckempfindliche Verhärtungen in der Muskulatur, die sowohl im ruhenden Muskel als auch bei Bewegung Schmerzen auslösen können. Die Triggerpunkttherapie zielt darauf ab, diese myofaszialen Punkte zu lösen und den Heilungsprozess anzuregen.
Ziele der Therapie
- Deaktivierung von aktiven und latenten Triggerpunkten
- Schmerzlinderung und Reduktion von Schonhaltungen
- Verbesserung der Muskeldehnbarkeit und Gelenkbeweglichkeit
- Förderung der lokalen Durchblutung und Stoffwechselaktivität
Indikationen
- Myofasziale Dysfunktionen und Spannungsschmerzen
- Referred Pain, z. B. Spannungskopfschmerzen
- Chronische Nacken-, Rücken- oder Schulterschmerzen
- Muskelverhärtungen nach Überlastung
- Einschränkungen der Bewegungsfreiheit
Techniken
- Ischämische Kompression: Dauerhaftes Druckhalten bis Muskelspannung nachlässt
- Muskelstripping: Längsgerichtetes Gleiten mit Daumen oder Ellbogen über den Triggerpunkt
- Vibrationsmassage: Feine Schwingungen zur Lockerung des Gewebes
- Dehnungsphasen: Sanftes Dehnen nach der Druckapplikation
- Dry Needling (optional): Gezielt gesetzte Trocken-Nadeln zur Tiefenreizung
Ablauf einer Behandlung
- Anamnese und palpatorische Suche nach Triggerpunkten
- Festlegung von Druckort, Intensität und Dauer
- Aufbau einer ruhigen Atmosphäre (ruhige Musik, angenehme Temperatur)
- Applikation der ischämischen Kompression oder manuellen Technik
- Wartephase, bis ein „Releases“-Gefühl eintritt (30–90 Sek.)
- Abschließendes Dehnen und sanftes Ausstreichen des Muskels
- Nachbesprechung und Eigenübungen für zu Hause
Vorteile
- Schnelle Schmerzlinderung oft schon nach der ersten Sitzung
- Verbesserte Muskelfunktion und Beweglichkeit
- Reduktion chronischer Verspannungen ohne Medikamente
- Steigerung des Körperbewusstseins
- Präventive Wirkung gegen erneutes Triggern
Tipps für Patienten
- Offen über Schmerzempfinden und Intensität sprechen
- Nach der Behandlung leichte Dehnübungen durchführen
- Genügend Wasser trinken zur Unterstützung des Stoffwechsels
- Wärmeanwendungen (z. B. Wärmflasche) zur Nachentspannung nutzen
- Eigenmassage mit Faszienrolle oder -ball regelmäßig durchführen