Was ist Elektrotherapie?
Elektrotherapie ist eine physiotherapeutische Behandlungsmethode, bei der elektrische Ströme eingesetzt werden, um Schmerzen zu lindern, Durchblutung zu fördern und Muskulatur zu stimulieren.
Arten der Elektrotherapie
- TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation): Lindert Schmerzen durch hochfrequente Reize.
 - NMES (Neuromuskuläre Elektrische Stimulation): Regt Muskeln zu Kontraktionen an, ideal bei Muskelschwäche und -atrophie.
 - Interferenzstrom: Mischt zwei mittelfrequente Ströme, erzielt tiefere Gewebsstimulation und bessere Durchblutung.
 - Diadynamische Ströme: Spezielle niederfrequente Impulse zur Schmerzlinderung und Muskelentspannung.
 
Indikationen
- Akute und chronische Schmerzzustände (z. B. Schulter-, Rücken- oder Gelenkschmerzen)
 - Muskelverspannungen und -atrophie
 - Ödeme und Entzündungen
 - Durchblutungsstörungen
 
Kontraindikationen
- Herzschrittmacher oder implantierte Defibrillatoren
 - Schwangerschaft im ersten Drittel
 - Akute Infektionen und fieberhafte Zustände
 - Offene Wunden oder Hauterkrankungen im Behandlungsbereich
 
Ablauf der Behandlung
- Reinigung der Hautstelle und Aufbringen von Elektroden.
 - Auswahl und Einstellung des Stromtyps, der Frequenz und Intensität.
 - Behandlungsdauer meist 10–30 Minuten, je nach Indikation.
 - Kontinuierliche Überwachung und Anpassung während der Anwendung.
 - Abschluss mit einer kurzen Ruhephase und Entfernen der Elektroden.
 
Vorteile der Elektrotherapie
- Nicht-invasive Schmerzlinderung ohne Medikamente
 - Verbesserte Muskelkraft und -steuerung
 - Förderung der Wund- und Knochenheilung
 - Anregung der lokalen Durchblutung und Stoffwechselprozesse
 
Tipps für Patienten
- Haut vor der Anwendung sauber und fettfrei halten
 - Unmittelbar nach der Behandlung die Elektroden sorgfältig abnehmen
 - Intensität nur so hoch wählen, dass sie angenehm, nicht schmerzhaft ist
 - Bei ungewöhnlichen Reaktionen (z. B. Brennen, starke Rötung) sofort Therapeut informieren
 - Regelmäßige Anwendung nach ärztlicher Empfehlung einplanen